Jörn Nowak, bei Rot-Weiss Essen ist das Winter-Transferfenster ruhig zu Ende gegangen: Verlief der Deadline-Day für Sie denn auch entspannt oder gab es noch Verhandlungen, die im Endeffekt aber nicht zum positiven Abschluss geführt haben?
Wir hatten im Vorfeld ein, zwei Dinge vorbereitet, um bei Bedarf nochmal kurzfristig reagieren zu können. Wir haben uns dann aber aus voller Überzeugung entschieden, unserem jetzigen Kader zu vertrauen und so in die Rückrunde zu gehen.
Gab es eigentlich, bis auf Daniel Heber, in diesem Transferfenster auch Anfragen für andere rot-weisse Leistungsträger?
Nein, keine konkreten.
Hätte RWE nicht aber ein schneller Innenverteidiger als Daniel-Heber-Ersatz gut zu Gesicht gestanden?
Wir sind davon überzeugt, dass unsere Innenverteidiger den Anforderungen der 3. Liga gewachsen sind und wir auch ohne Daniel Heber eine stabile Abwehr auf den Platz bringen werden.
Mit Torben Müsel hat RWE nur einen Spieler geholt. Das kann man auch als Vertrauensbeweis an den aktuellen Kader interpretieren. Von wem erwarten Sie in den nächsten Wochen und Monaten eine Steigerung?
Jeder unserer Spieler hat noch Luft nach oben. Wir haben bisher vor allem als Team überzeugt. In der Rückrunde kann aber jeder einzelne noch einen Schritt nach vorn machen.
Werden die RWE-Fans denn in dieser Saison vielleicht doch noch einen Spieler namens Michel Niemeyer kennenlernen und in Aktion sehen?
Das werden wir sehen. Erfreulicherweise kann Michel immer mehr Teile des Mannschaftstrainings absolvieren. Er verkraftet die Belastung gut. Aber nach so einer langen Ausfallzeit müssen wir alle geduldig bleiben. Es wäre Michel zu wünschen, wenn er sein Comeback in der Rückrunde feiern könnte.
Am Sonntag kommt der MSV Duisburg zum Derby an die Hafenstraße. Was für ein Spiel erwarten Sie?
Ich erwarte ein umkämpftes, emotionales Derby. Der Sieger kann sich etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen. Da es außerdem ein absolutes Saison-Highlight für die Fans ist, werden beide Mannschaften alles daran setzen, das Spiel zu gewinnen.
Beim MSV könnten bis zu sechs Stammspieler ausfallen: Sehen Sie RWE in diesem Duell sogar in der Favoritenrolle?
Es ist mir egal, wer beim Gegner auflaufen kann und wer nicht. Ich erwarte eine mutige Essener Mannschaft, die 90 Minuten alles in die Waagschale wirft, um als Sieger vom Platz zu gehen.
Vor Elversberg war Rot-Weiss Essen neun Spiele ungeschlagen, nach Elversberg sind es fünf Partien ohne Sieg. Welche Serie zählt denn für Sie mehr?
Gar keine - weil keine der Serien Einfluss auf die Begegnung am kommenden Sonntag hat. Und dieses Derby ist alles, was in dieser Woche zählt.